Emotionale Blockaden
„Die Seele spricht zum Körper: Geh du voran, auf mich hört der Mensch ja nicht. Der Körper antwortet: In Ordnung, ich werde krank, dann hat er Zeit für dich.“
Psychosomatik: Versteckte emotionale Blockaden
Der typische Patient des Osteopathen kommt mit Schmerzen in die Praxis. Oft aber stecken hinter den schmerzhaften Verspannungszuständen oder anderen funktionellen Beschwerden wie Ohrenpfeifen oder Verdauungsstörungen versteckte emotionale Blockaden des Patienten. Dabei ist auffallend, dass man insbesondere den inneren Organen jeweils eine Emotion zuordnen kann. Das weiß auch der Volksmund, der oftmals den passenden Spruch zur Emotion parat hält.
Organe und ihre emotionale Zuordnung
Niere/Blase: akute Angst, Furcht, Schreckhaftigkeit, Panik („Er/Sie hat sich vor Angst in die Hosen gemacht.“)
Leber/Gallenblase: Ärger, Gereiztheit, Wut, Aggression („Eine Laus ist ihm/ihr über die Leber gelaufen.“ oder „Dem/Der ist die Galle übergelaufen.“ oder „Ich habe die Wut im Bauch.“)
Herz: Liebe, Freude, Zuneigung/Warmherzigkeit, Offenheit für Begegnungen, Barmherzigkeit/Mitgefühl, Kaltherzigkeit/Distanziertheit, Engherzigkeit/Selbstbezogenheit („Der/die trägt das Herz auf der Zunge.“ oder „Er oder sie ist an gebrochenem Herzen gestorben.“ oder „Der oder die hat ein gutes Herz.“ oder „Ihm oder ihr wurde vor Freude warm ums Herz.“
Magen/Bauchspeicheldrüse: Mütterlichkeit, Mitgefühl, Einsicht, Sorgen, Grübeln („Der oder die frisst alles in sich hinein.“ oder „Die Information ist ihm oder ihr auf den Magen geschlagen.“)
Lunge/Dickdarm: chronische Ängste, Kummer, Melancholie, Trauer, Besorgtheit („Dem oder der schnürt die Angst den Atem ab.“ oder „Ihm oder ihr versagte vor Trauer die Stimme.“ oder „Der oder die kann die Trauer nicht loslassen.“ → Verstopfung, Asthma).
Übertragungsphänomene: Emotionale Momente in der Therapie
Für den Osteopathen (oder jeden anderen professionellen Therapeuten) kann sich ein gesundheitliches Problem auf der psychischen Ebene als Übertragungsphänomen zeigen. Zum Beispiel kommt es vor, dass ein Therapeut im Gespräch mit einem Patienten Wut in sich hochkommen spürt. Dann weiß er, dass es sich dabei um ein Thema beim Patienten handelt, zumeist unerlöste Trauer bzw. eine Depression. Oder der Therapeut bekommt beim Behandeln einen Kloß im Hals oder einen Reizhusten. Manchmal auch eine verstopfte Nase. All dies und noch viel mehr zeigt sich, wenn der Patient eine emotionale Blockade mit sich herum trägt, mit der Osteopathen in Kontakt kommen.
Die therapeutische Haltung bei Übertragungsphänomenen
Nicht immer ist eine Übertragung wünschenswert. Daher versuchen Osteopathen, sich vor den „schädlichen“ Emotionen des Patienten zu schützen, wenn sie diese als relevant erkannt haben. Dies kann auf die unterschiedlichste Art und Weise erfolgen, aber eine gute Erdung ist von großer Relevanz. Wir Menschen haben je nach Weltsicht eine dauerhafte Anbindung an die Erde und den Himmel und können über bestimmte Kanäle in Füßen und Scheitel negative Energien an Mutter Erde oder Vater Himmel/das Universum abgeben. Wichtig für den Therapeuten ist, diese Verbindungen bewusst herzustellen und über den Verlauf der Behandlung offen zu halten.
Der Verfasser dieses Artikels, Alexander Mallok, hat jahrelange Erfahrung in der osteopathischen Arbeit mit Menschen und ist immer wieder begeistert, welches Potential und welche Heilkraft darin steckt. Du findest auf diesem Blog eine Vielzahl von Artikeln von ihm, unter anderem zum Thema „Osteopathie berührt“. Selbstverständlich gibt es viele verschiedene Ansätze, mit Emotionen zu arbeiten. In diesem Interview von Gesundheit to go erfährst du beispielsweise mehr zum Thema Emotionscode.